Die frühe Geschichte der Familie wird in der Altmark erstmals sichtbar. Ernst Devrient sagt darüber im Kapitel „Die Anfänge“¹) der v. Arnimschen Familiengeschichte:
“Nicht weit von Stendal, in dem sich ostwärts nach der Elbe hin erstreckenden Stadtforst, liegt das kleine Dorf Arnim. Seine romanische Kirche weist auf dieselbe Zeit hin, in der Stendal gegründet und der dortige Dom erbaut wurde. Sie war im Mittelalter nicht ohne Bedeutung. Das Dorf Neuwinkel, welches im Jahre 1319 in Stendal einverleibt und abgebrochen wurde, war nach Arnim eingepfarrt. Bis zur Reformation fand jährlich eine Prozession nach dem an Stelle der Neuwinkeler Kirche errichteten Hohen Kreuze statt unter Vortragung des Bildes der heiligen Notburga, welches in Arnim eine Zufluchtstätte gefunden hatte.
Die Dörfer Arnim und Neuwinkel gehörten zur Vogtei Arneburg. Die dort, im Nordosten des Stendaler Waldes, den Elbübergang beherrschende Burg war in der askanischen Zeit einer der wichtigsten Grenzpunkte. Nach ihr nannte sich Albrecht des Bären jüngerer Sohn “Graf von Arneburg” (…).”²)
Der erste Arnim, der durch eine Urkunde nachgewiesen werden kann, ist Alardus de Arnem. Er war Burgmann zu Arneburg und wird 1204 namentlich genannt, als er neben anderen bezeugt, daß Albrecht Graf in Arneburg zu Gunsten des Klosters Ilsenburg auf alle ihm zustehenden Rechte am Dorfe Polkritz verzichtet.³)
Es ist zweifelhaft, ob das Stammhaus der Familie wirklich in dem Dörfchen Arnim gestanden hat, denn Grundbesitz der Familie läßt sich dort nicht nachweisen.
Da aber die nächstfolgende urkundliche Erwähnung 25 Jahre später wiederum einen Arneburger Burgmann Alardus de Arnem nennt, kann man daraus folgern, daß die ritterbürtige Familie von Arnim in der Gegend um Stendal einige Zeit ansässig gewesen ist und in dem Ort Arnim möglicherweise seinen namensgebenden Ursprung hat. Eine dem Ritterstande vermutlich nicht angehörige Familie von Arnym ist in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in der Stendaler Bürgerschaft nachweisbar.